Wegweisende Meister

Es scheint, dass fast alle wegweisenden Künstler spirituellen Themen gegenüber sehr offen waren. Sie haben nicht darüber doziert, aber es ist bekannt, dass z.B. Kandinsky an schamanischen Heilreisen teilgenommen hat, spirituelle Zeitschriften gelesen hat, Paul Klee besaß das Buch 'Gedankenformen' von Charles W. Leadbeater, in dem von Sehenden beschriebene optische Formen der Gedanken abgebildet sind, die ihn wiederum zu seinen microorganischen Bildern inspirierten. Franz Marc malt das Wesen der Tiere, Jawlensky lässt bei seinen Gesichtern immer mehr Äußerliches weg, bis nur noch das Göttliche in uns übrig bleibt. Sie alle sind Rudolf Steiner sehr nah, der dieses Jahr auf der Biennale in Venedig ausgestellt ist zusammen mit C.G. Jung.

 

Dieses faszinierende Wissen habe ich von Tanja Jorberg http://tanjajorberg.de/, für mich die Kunsthistorikerin, deren Führungen ich in den Münchner Museen verfolge und die mir eine Offenbarung nach der anderen beschert. Ob Schinkel, mit seinen freimaurerischen Kontakten, die Nabis (die Erleuchteten) oder vor allem die Künstler der Gegenwart, die ihre außerkörperlichen Erfahrungen bildhaft ausdrücken (Katharina Sieverding "Die Sonne um Mitternacht sehen" oder Roman Opalka mit seinen Zahlenbildern, die nur Sinn machen, wenn man eine Ebene höher geht: "alles ist eins")

 

Eine Ebene höher, damit ist die fünfte Dimension gemeint, in der wir Raum und Zeit überwinden und alle vernetzt sind, wie jetzt gerade per Internet, nur eben ohne Hilfsmittel.

 

Paul Klee schrieb 1920 zu diesem Gedanken folgende Zeilen:
"Diesseitig bin ich gar nicht fassbar.

Denn ich wohne grad so gut bei den Toten, wie bei den Ungeborenen.

Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich.

Und noch lange nicht nahe genug."

 

Hellwach habe ich immer neue Einblicke in faszinierende Welten und bin gespannt, wo die Reise hinführt.

 

Alles Liebe, Eure Simone

 

 

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